Galerie Lüth
Kleinod für zeitgenössische Kunst
In einem reetgedeckten Fischerhaus von 1790 liegt an der Küstenstraße zwischen Husum und der Halbinsel Nordstrand, im Ortsteil Schobüll-Halebüll, die Galerie Lüth. Ihr Inhaber, Hans-Heinrich Lüth, hat hier eine beeindruckende Szene für die bildende Kunst entwickelt. Seit 1985 werden jährlich bis zu zehn Ausstellungen mit erlesenen regionalen und überregionalen zeitgenössischen Künstlern gezeigt. Das Programm ist gleichermaßen vielschichtig wie in sich geschlossen. Neuentdeckungen hängen neben Arrivierten, Realisten vertragen sich mit Informellen. Auch das Haus selbst birgt eine künstlerische Vergangenheit. Von 1910 bis 1913 war es Unterkunft für den Radierer und Maler Ingwer Paulsen. 1934 diente es als Requisitenkammer für die Arbeiten zu dem Film „Der Schimmelreiter“ des Regisseurs Hans Deppe.
Der für die Galerie eigens eingerichtete pictus verlag dokumentiert seit 1988, auch in Zusammenarbeit mit vielen Museen, mit bisher über 100 Publikationen die Entwicklungsgeschichte der Galerie und ihrer Künstler. So bietet der Besuch der Galerie eine beachtliche Reihe von Künstler-Anthologien. Hierfür gab es 2010 den Anerkennungspreis der Dr. Karl-Heinz-Hoyer-Stiftung und 2020 den Hans-Momsen-Preis, den Ehrenpreis des Kreises Nordfriesland.
„… Aber was bliebe von unserer Kultur ohne solch Passionierte wie Hein Lüth mit seiner Besessenheit? Sie sind unersetzliche Wahrer und Verbreiter künstlerischer Expressionen unserer Zeit, sind Förderer, ja Mäzene im klassischen Sinne…“ (Björn Engholm, 2020, NORDFRIESLAND NR. 212).